Wein und Winzer aus Italien - Sardinien
Schon im 9. Jahrhundert v. Chr. erlernte die sardische Urbevölkerung von den Phöniziern den Weinanbau. Im Laufe der seitdem vergangenen beinahe 3000 Jahre brachte es die wechselvolle Geschichte Sardiniens mit sich, dass Einflüsse unter anderem von Karthagern, Römern, Vandalen, Byzantinern und Spaniern zu einem umfangreichen Spektrum sardischer Weine führten. Dabei stellten sardische Winzer einst aus Rebsorten spanischen Ursprungs Dessertweine ähnlich wie Sherry, Portwein und Madeira her. Heute verarbeiten sie einen Teil der Trauben in hochprozentige süße sogenannte Liquorosos.
Die starke Sonneneinstrahlung der Mittelmeerinsel macht insbesondere an der trockenen Südküste eine künstliche Bewässerung erforderlich. Allgemein herrschen in den Regionen auf dem zu 85 % aus Gebirgen und Hochflächen bestehenden Sardinien sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen. Die überwiegend in Genossenschaften vereinten Winzer Sardiniens erzeugen zu zwei Dritteln Rotwein und zu einem Drittel Weißwein. Die Weißweine stammen hauptsächlich aus dem Norden Sardiniens, die Rotweine und Dessertweine aus dem wärmeren Süden und Westen. Sardische Weine sind etwas alkoholreicher als andere italienische Weine.